Vom Vor und Zurück
Ich dachte ja die ganze Zeit, dass mein Mann mit einem zweiten Kind einverstanden wäre, aber da scheine ich mich geirrt zu haben. In letzter Zeit las man bei vielen Bloggerinnen von Fehlgeburten und das macht einem Angst. Dazu hat der Gatte eine absolute Panik davor, dass das Kind nicht gesund sein könnte und schürte damit auch meine Angst und zwar so weit, dass ich an eine erneute Schwangerschaft nicht mehr mit Freude denken konnte. Nur noch mit Angst und so stelle ich mir meine zweite und dann wohl auch letzte Schwangerschaft nicht vor. Ich war mit dem ersten Kind sehr gerne schwanger und bis auf ein paar Kleinigkeiten war es auch eine super tolle Schwangerschaft.
Vorgerstern beim Einkaufen sahen wir eine Großfamilie mit einem behinderten Kind. OK, ich musste auch ein wenig schlucken, aber man geht dann halt weiter. Aber den Gatten hat das so beschäftigt, dass er sagte, dass wenn wir ein krankes KInd bekämen, er bestimmt niemals mehr glücklich sein könnte. Bumms, das saß.
Für mich hieß das, dass wenn das Kind nicht gesund ist, dann bin ich an seinem Unglück schuld ,weil ich ja dieses Kind wollte. Da ist mir der Kragen geplatzt und ich sagte ihm darauf, dass die Familienplanung damit bei mir abgeschlossen wäre. Unter diesen Umständen wollte ich auf keinen Fall mehr ein zweites Kind. Ich war stinksauer und zutiefst verletzt. Ich redete stundenlang nicht mehr mit ihm. Als unser kleiner Spatz dann im Bett lag, kam mein Mann zu mir und entschuldigte sich. Ich wiederholte jedoch meine Worte und sagte ihm, dass beim ersten Kind das Geld für ihn ein Grund war erst neín zu sagen. Nun haben wir gute finanzielle Mittel und jetzt steigert er sich in die nächste Angst rein und das färbt mittlerweile auf mich ab und dann will ich lieber kein zweites Kind. Das Thema war damit beendet. Der Gatte wollte eigentlich noch weiter reden, aber ich machte dicht. Ich war so traurig, dass ich in dem Moment nicht mehr mit ihm reden wollte, Ich gab ihm aber sehr klar zu verstehen, dass ich darüber sehr enttäuscht war.
Heute fuhr mein Mann für drei Tage nach Frankfurt und als er sich verabschiedete sagte er zu mir, dass ich Folsäure mal ruhig weiter nehmen solle. Ich weiß jetzt nur nicht, ob ich mich über diese Aussage freuen soll. Ich will bei demThema ja nicht "gewinnen". Er soll das Kind genauso wollen wie ich. Er soll mir doch keinen Gefallen tun. Das Kind soll gewollt und gliebt sein und nicht nur geduldet sein.
Mensch, so habe ich mir das nicht vorgestellt.
juniregen am 24. Mai 11
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4 Kommentare
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Hoert sich an als waere Ihr Mann auch ganz einfach einer von denen, die vor Tatsachen gestellt werden muessen.
Wenn er beim ersten ein guter Papa ist, wird er das beim zweiten auch sein.
Meiner wollte eigentlich auch gar nicht, aber schon als er die Nachricht von der Schwangerschaft bekam, hat er sich gefreut wie Bolle, und jetzt ist er der gluecklichste Papa der Welt.
Maenner. muessen halt manchmal zu ihrem Glueck gezwungen werden.
Da hast aber auch recht. Männer wissen erst hinterher was gut für sie ist :-)
Vielleicht hilft es, wenn sie die Pläne für ein paar Tage/Wochen unter den Teppich kehren.
Dann haben sie beide erneut darüber nachgedacht und können dieses Gespräch gewissenhafter führen.
Ihr Mann fühlt sich zur Zeit vermutlich einfach nur mit dem Gedanken überfordert und braucht vielleicht nur eine kurze Pause um wieder Luft zu holen.
Wenn es beim ersten Kind ähnlich war, wissen sie ja was daraus werden kann.
Ich würde also zur Geduld raten ;)
Lg Twinky
Die Geduld hat sich gelohnt. Mein Mann ist nun mit einem zweiten Kind einverstanden, vor allem weil er sieht, dass unser erstes Kind so sehr Babys liebt und total in der Rolle des Beschützers aufgeht. Wir legen bald los!